drei Menschen sitzen an einem Tisch

Suchst Du eine Mitgründerin oder hörige Mitarbeitende?

Mitgründerin finden: Was suchst Du eigentlich wirklich?

„Ich hab eine richtig gute Idee, aber ich brauch noch jemanden für die Umsetzung.“ Diesen Satz hören wir in Coachings für Gründerteams regelmäßig. Klingt erstmal nachvollziehbar – schließlich kann niemand alles. Doch schnell zeigt sich: Gesucht wird oft kein echter Mitgründer, sondern eine Art Super-Mitarbeitende mit Allrounder-Skills, vorzugsweise für ein paar Prozente Firmenanteile.

Und genau da beginnt das Problem.

Co-Founder gesucht: Oder doch nur eine helfende Hand?

Wenn Du jemanden suchst, der Deine Idee voranbringt, ohne sie zu hinterfragen, zu verändern oder weiterzudenken, dann brauchst Du keinen Mitgründerin. Dann brauchst Du Mitarbeitende. Nur: Das wäre ehrlicher und klarer – auch für die Person, die Du an Bord holen willst.

Ein Mitgründer oder eine Mitgründerin will mitgestalten. Das ist nicht optional, das ist der Kern der Rolle. Das bedeutet auch: Deine Idee wird sich ändern. Vielleicht wird sie besser, klarer, realistischer – aber sicher nicht mehr nur Deine. Und das ist genau der Punkt, an dem viele scheitern.

Gründet gemeinsam!
Eine Frage hätt ich noch!
Was steckt dahinter?
Welche Auswirkungen hat es auf Entscheidungen, dass wir unterschiedlich viele Unternehmensanteile haben?

Start-up Team aufbauen: Zwischen Vision und Kontrolle

Gerade wenn Du sehr an Deiner Idee hängst, entsteht ein Spannungsfeld: Du willst Hilfe, aber keine Einmischung. Du willst Umsetzung, aber keine Diskussion. Du willst Wachstum, aber bitte nach Deinem Plan.

Das ist menschlich, aber auch gefährlich.

Denn genau hier geraten viele Gründungsteams in Schieflage. Die Person, die „nur für Buchhaltung“ an Bord kam, soll plötzlich strategisch mitdenken, sich emotional binden, Risiken mittragen. Aber ohne echte Entscheidungsmacht. Das kann nicht funktionieren.

Gemeinsame Gründung: Idee plus Idee ist mehr als zwei

Bei Janina und mir war das anders. Wir haben econoyou.de zusammen gegründet, weil wir beide etwas wollten, das keiner allein hätte bauen können. Unsere Ideen sind gemeinsam gewachsen. Das war nicht immer bequem, aber es war ehrlich und verbindlich.

Diese Erfahrung zeigt uns: Gründung auf Augenhöhe funktioniert nur, wenn sich alle Beteiligten als gleichwertige Mitgestaltende sehen. Nicht als Dienstleister im Start-up-Kostüm.

Rollen im Gründerteam: Mitgründerin oder verkappte Angestellte?

In unseren Coachings hören wir oft Sätze wie: „Ich habe XY ins Gründungs-Team geholt, weil ich selbst keine Ahnung von Finanzen hatte.“ Klingt erstmal pragmatisch. Aber wenn dieser Satz nicht begleitet wird von: „…und wir haben dann gemeinsam unser Modell entwickelt“, dann schrillen bei uns die Alarmglocken.

Denn: Wer jemanden für ein paar Anteile holt, um eine operative Lücke zu füllen, baut kein Gründerteam. Sondern eine Sonderform von Freelancer-Struktur mit emotionalem Overhead.

Das ist weder für die Beziehung im Team noch für das Unternehmen gesund.

Augenhöhe im Start-up: Was bedeutet das wirklich?

Augenhöhe bedeutet: Ich nehme die Perspektive des anderen ernst. Ich teile nicht nur Verantwortung, sondern auch Entscheidungsmacht. Ich gestehe zu, dass mein Plan nicht perfekt ist, sondern entwicklungsfähig.

Das heißt nicht, dass alle alles machen oder alle immer gleich viel tun. Aber es bedeutet: Wir sprechen darüber. Wir verhandeln Rollen bewusst und transparent. Und wir prüfen regelmäßig, ob es noch passt.

EIne brünette Frau im Anzug flüstert einer anderen brünetten Frau im Anzug etwas ins Ohr

Über die Autorinnen

Vera Lyko und Janina Rüger sind die Gründerinnen von econoyou und Entwicklerinnen des Kartenspiels Gründet gemeinsam!


Vera ist systemischer Coach mit IT- und Konzernerfahrung. Janina ist Dirigentin, Musikerin und Coach für Auftritt und Stimme.

Gemeinsam bringen sie Struktur, Tiefe und Spielfreude in die Welt der Teamgründungen – mit dem Ziel, dass weniger Startups am Team scheitern und mehr Menschen gemeinsam erfolgreich starten.

Start-up Idee teilen: Warum Loslassen auch Leadership ist

Vielleicht kennst Du den Gedanken: „Wenn ich die Idee zu sehr freigebe, verliere ich die Kontrolle.“ Ja. Ein Stück weit stimmt das. Aber: Du gewinnst dafür etwas viel Wertvolleres. Nämlich ein echtes Team.

Ein Team, das mitdenkt, gegensteuert, Dich auf neue Wege bringt. Und genau das brauchst Du, wenn Du mehr willst als ein Hobby mit Webseite. Wachstum braucht Mitdenken. Und das braucht Vertrauen.

Fazit: Co-Founder für Start-up? Ja, aber richtig.

Wenn Du jemanden suchst, der mit Dir gründet, frag Dich:

  • Bin ich bereit, meine Idee zu teilen?
  • Will ich echte Mitgestaltung oder nur Unterstützung?
  • Was bedeutet Augenhöhe für mich konkret?

Und führ genau diese Gespräche mit potenziellen Mitgründer:innen. Frühzeitig. Ehrlich. Und so, dass beide Seiten wissen, worauf sie sich einlassen.

Denn nur so entsteht etwas, das Bestand hat.

Du willst herausfinden, wie Euer Gründerteam aufgestellt ist?

Wir coachen Euch gern systemisch durch die ersten Phasen, klären Rollen und bringen Eure Visionen auf Augenhöhe. Mehr dazu auf unserer Website econoyou.de oder direkt eine Mail an: hallo@econoyou.de

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